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Lust am Denken | Ethik der Waffenlieferungen
4. Juni 2022 @ 16:00 - 18:00
10,00 €Lust am Denken | Ethik der Waffenlieferungen
Kann die Philosophie eine Orientierung bei der Frage nach Waffenlieferungen an die Ukraine bieten?
Eine Diskussionsveranstaltung unter Leitung von Dr. Christian Rabanus
Bei der Frage nach der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zeigt sich laut Umfagen in der bundesdeutschen Bevölkerung ein Patt: Der ARD-DeutschlandTrend vermeldete am 28.4.2022, dass in einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap 45 Prozent der Deutschen für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine votierten – und 45 Prozent dagegen. Auch Intellektuelle und Prominente sind sich in dieser Frage uneins: Nachdem Jürgen Habermas am 28.4.2022 in der Süddeutschen Zeitung ein entschiedenes „Jein“ zu dieser Frage vertreten hatte, warnte der von Alice Schwarzer initiierte und am 29.4.2022 in der Emma veröffentlichte offene Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz vor der Lieferung schwerer Waffen, während der am 4.5.2022 von Ralf Fücks initiierte und in der Zeit veröffentlichte offene Brief an Olaf Scholz die Lieferung solcher Waffen forderte. Der Bundestag wiederum rief am 28.4.2022 in einem gemeinsamen Antrag der Koalitionsfraktionen sowie der Fraktionen von CDU und CSU die Bundesregierung unter anderem dazu auf, schwere Waffen in die Ukraine zu liefern.
Aber auch ganz unabhängig davon, ob Deutschland nun Panzer liefert oder „nur“ panzerbrechende Waffen: Die Lieferung von Waffen mit letalem Potential, ob diese nun „schwer“ seien oder nicht, bedeutet die Mitwirkung an der Ausübung von Gewalt gegen Menschen, bei der der Tod von Menschen zumindest billigend in Kauf genommen wird. Unter anderem aufgrund dieser Tatsache haben sich deshalb nach dem zweiten Weltkrieg Selbstverpflichtungen von Deutschland, der EU, der OSZE und anderen internationalen Institutionen etabliert, in denen ein sehr restriktiver Umgang mit Waffenlieferungen propagiert wird und aus denen insbesondere ein Verbot der Lieferung von Waffen in Krisen- und Kriegsgebiete folgt. Andererseits steht aufgrund der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen zumindest die Forderung im Raum, Staaten, die Opfer von Angriffskriegen werden – wie jetzt die von Russland angegriffene Ukraine –, in kollektiver Notwehr beizustehen.
In der Diskussionsveranstaltung Anfang Juni soll nun mit philosophischen Mitteln versucht werden, eine Orientierung in dieser komplexen Gemengelage zu finden – nicht zuletzt durch eine ethische Abwägung der Gründe für und gegen Waffenlieferungen an die Ukraine.
Die Einladung zu dieser Veranstaltung wird auch über den Newsletter des Instituts für Phänopraxie verschickt. Eine kostenlose Anmeldung zu diesem Newsletter ist über die Kontaktfunktion der Site https://www.phaenopraxie.de möglich.
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Ort und Datum
Die Veranstaltung findet im Marleen im Lili Wiesbaden (Bahnhofsplatz 3, 65189 Wiesbaden, Obergeschoss) statt.
Termin ist Samstag, der 4.6.2022, und zwar von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Teilnahmemodalitäten
Für die Teilnahme wird eine formlose Anmeldung per E-Mail an info@phaenopraxie.de bis Freitag, 3.6.2022, 12.00 h, erbeten.
Nach aktuellem Stand (22.5.2022) sind keine besonderen Corona-Regelungen für Veranstaltungen mehr zu berücksichtigen. Die aktuellen Corona-Regeln in Hessen können unter https://www.hessen.de/Handeln/Corona-in-Hessen abgerufen werden. Auch wenn keine Pflicht mehr besteht, bittet der Veranstalter darum, vor dem Besuch der Veranstaltung einen Corona-Test durchzuführen.
Kosten
Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag von 10,00 € beim Einlass erhoben.
Weitere Termine im Jahr 2022
Im Jahr 2022 wird die Veranstaltungsreihe Lust am Denken an folgenden Terminen fortgesetzt
- 6.8.2022, 16-18 Uhr
- 1.10.2022, 16-18 Uhr
- 3.12.2022, 16-18 Uhr