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Lust am Denken | Vom Wert der Gemeinschaft
3. April 2021 @ 16:00 - 18:00
Vom Wert der Gemeinschaft
Wie Corona ein Existenzial des Menschseins deutlich macht
Eine Diskussionsveranstaltung unter Leitung von Dr. Christian Rabanus
Es ist ein mittlerweile schon bekannter Mechanismus: Wenn die Infektionszahlen steigen, wird der Ruf nach weniger physischem Kontakt der Menschen untereinander lauter. In der englischen Sprache ist für diese Forderung mittlerweile der missverständliche Terminus des „social distancing“ gebräuchlich. Missverständlich ist dieser Terminus deshalb, weil – worauf auch immer wieder hingewiesen wird – es ja nicht um eine „soziale“ Distanzierung geht, sondern um eine physische. Das Fruchtbare an dieser Missverständlichkeit ist der Anstoß, über die verwendeten Worte und das damit bezeichnete Phänomen nachzudenken.
Es ist eine allzu bekannte Erfahrung, dass der Wert von vielen Gütern erst dann deutlich wird, wenn diese Güter nur noch reduziert oder auch gar nicht mehr zur Verfügung stehen. In einer Zeit der physischen Distanzierung – sei diese durch geltende Verordnungen oder aus eigenem Entschluss realisiert – wird deutlich, wie sehr der Mensch ein Gemeinschaftswesen ist, wie sehr er in seinem alltäglichen wie auch in seinem außergewöhnlichen Sein und Tun auf andere Menschen bezogen ist.
Während die Philosophie der Neuzeit in ihrer Entstehung bei und mit René Descartes zunächst das Individuelle und Vereinzelte des Menschen – man denke an das cogito des Descartes, das „Ich denke“ als geistige Substanz, das später in der transzendentalen Apperzeption von Immanuel Kant eine wirkungsmächtige Weiterentwicklung fand – betont hat, ist in der Philosophie des 20. Jahrhunderts eher das Phänomen des Sozialen und des Mitseins thematisch: Martin Buber sieht das Ich erst am Du zum Ich werden, Martin Heidegger versteht den Grundzug des Mitseins als zentrales Existenzial und Jan Patočka sieht das Individuum gar erst sich herausschälen aus einem vorgängigen, asubjekten phänomenalen Feld – um nur einige Positionen zu nennen, die sich bei aller Unterschiedlichkeit doch in dem einen Aspekt gleichen, dass Humanität nur dort verwirklicht werden kann, wo Gemeinschaftlichkeit gelebt werden kann.
Mit Lust am Denken soll nun am vorösterlichen Termin des 3.4.2021 ein Schritt auf dem Weg zur Erhellung unternommen werden, was solche Rede ganz konkret jenseits gelehriger Schriften heißen kann – in Zeiten der akuten Corona-Pandemie und auch darüber hinaus. Und wie oben schon angedeutet soll auch ein Blick darauf geworfen werden, was die Corona-Pandemie dazu beitragen kann, ein Bewusstsein für diesen Aspekt des menschlichen Daseins (neu) zu gewinnen.
Diese Ankündigung kann hier herunter geladen werden.
Ort und Datum
Aufgrund der Pandemielage muss die Veranstaltung nach wie vor im virtuellen Konferenzsystem des Instituts für Phänopraxie stattfinden. Termin für diese Veranstaltung ist Ostersamstag, 3.4.2021, von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Kosten
Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag von 5,00 € erhoben. Ich erbitte die Anweisung dieses Betrags bei virtuellen Veranstaltungen per PayPal an die Adresse info@phaenopraxie.de. Auf Anfrage kann auch eine Überweisung getätigt werden. Die Kontoinformationen werden mitgeteilt.
Teilnahmemodalitäten
Eine kurze formlose Anmeldung per E-Mail an info@phaenopraxie.de ist erforderlich, um die Teilnahmeinformationen per E-Mail zu erhalten. Zur Teilnahme ist ein internetfähiges Endgerät (z.B. ein PC oder ein Tablet) erforderlich. Eine Anleitung mit Informationen zur Teilnahme wird nach der Anmeldung zur Veranstaltung verschickt.
Weitere Termine im Jahr 2021
Wie in den vergangenen Jahren findet die Lust am Denken auch im Jahr 2021 zweimonatlich am ersten Samstag der geradzahligen Monate jeweils von 16-18 Uhr statt. Die weiteren Termine nach dem April sind also:
- 5.6.2021, 16-18 Uhr
- 7.8.2021, 16-18 Uhr
- 2.10.2021, 16-18 Uhr
- 4.12.2021, 16-18 Uhr