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Lust am Denken | Der Trost der Philosophie
5. Juni 2021 @ 16:00 - 18:00
Der Trost der Philosophie
Warum Philosophieren gerade auch in Krisenzeiten sinnvoll ist
Eine Diskussionsveranstaltung unter Leitung von Dr. Christian Rabanus
Als Anicius Manlius Severinus Boethius – meistens einfach nur „Boethius“ genannt – gegen Mitte der 20er-Jahre des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts wegen Hochverrats in Pavia im Kerker saß, seinem Todesurteil und dessen Vollstreckung entgegen blickte und mit seinem Schicksal haderte, machte er sich daran, sein heute bekanntestes Werk, die Consolatio Philosophiae – zu deutsch: der Trost der Philosophie – zu schreiben. In diesem Buch liest man einen fiktiven Dialog zwischen dem gefangenen Boethius und der Philosophie, die als vornehme Dame verkörpert erscheint. In Zuge des Gesprächs wird Boethius‘ Hadern mit dem Schicksal als ein Missverständnis entlarvt. Boethius, dessen Vater schon sehr früh starb, genoss bei seinem Ziehvater eine hervorragende Bildung. Er erlangte schon früh in seinem Leben den Ruf eines exzellenten Wissenschaftlers und machte als Politiker eine steile Karriere bis an die Spitze der Verwaltung des ostgotischen Reiches unter König Theoderich dem Großen. Im Zuge einer politischen Intrige wurde er aber des Hochverrats angeklagt, zum Tode verurteilt und verbrachte mit Mitte 40 seine letzten Tage im Kerker in Pavia. Zunächst zutiefst betrübt über die Wendung, die sein Leben genommen hatte, kann er Frieden mit seinem Los machen, nachdem er im Gespräch mit der Philosophie erkannt hat, was wirklich wichtig im Leben ist – nämlich nicht das Streben nach Macht, Ruhm, Reichtum und anderen materiellen Gaben, sondern das Streben nach dem Guten, welches das einzig dauerhafte Glück bedeutet.
Ob diese Erkenntnis freilich wirklich Trost für Boethius war, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall aber ist die Consolatio Philosophiae ein beeindruckendes Beispiel für wahrhaft existentielles Philosophieren und eines der wirkmächtigsten Bücher des Mittelalters.
Die Frage aber bleibt: Kann Philosophieren Trost spenden? Und: Was passiert eigentlich, wenn Trost gespendet wird? Ganz offensichtlich ändert Trost ja nicht die Fakten – Boethius z.B. wurde ja auch 526 tatsächlich hingerichtet, allem Trost der Philosophie zum Trotz. Aber getröstet lebt es sich in der Regel leichter – was bewirkt diese Veränderung in der Lebenswahrnehmung? Und was kann Philosophie zu einer solchen Veränderung der Lebenswahrnehmung beitragen?
Mit Lust am Denken soll nun am ersten Samstag im Juni diesen Fragen nachgegangen werden – wobei nicht zuletzt auch beleuchtet werden soll, ob nicht ganz konkret Philosophieren eine Erleichterung für das Lebens in unseren pandemischen Zeiten bringen – und wenn ja, wie dies aussehen kann.
Die Ankündigung dieser Veranstaltung als PDF kann hier herunter geladen werden.
Ort und Datum
Aufgrund der Pandemielage muss die Veranstaltung nach wie vor im digitalen Konferenzsystem des Instituts für Phänopraxie stattfinden. Termin für diese Veranstaltung ist Samstag, 5.6.2021, von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Kosten
Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag von 5,00 € erhoben. Ich erbitte die Anweisung dieses Betrags bei virtuellen Veranstaltungen per PayPal an die Adresse info@phaenopraxie.de. Auf Anfrage kann auch eine Überweisung getätigt werden. Die Kontoinformationen werden mitgeteilt.
Teilnahmemodalitäten
Eine kurze formlose Anmeldung per E-Mail an info@phaenopraxie.de bis Freitag, 4.6.2021, 22.00 h, ist erforderlich, um die Teilnahmeinformationen per E-Mail zu erhalten. Zur Teilnahme ist ein internetfähiges Endgerät (z.B. ein PC oder ein Tablet) erforderlich. Eine Anleitung mit Informationen zur Teilnahme wird nach der Anmeldung zur Veranstaltung verschickt.
Weitere Termine im Jahr 2021
De Lust am Denken findet auch weiter zweimonatlich am ersten Samstag der geradzahligen Monate jeweils von 16-18 Uhr statt. Die weiteren Termine nach dem Juni im Jahr 2021 sind also:
- 7.8.2021, 16-18 Uhr
- 2.10.2021, 16-18 Uhr
- 4.12.2021, 16-18 Uhr